Der ist für Muffins, nicht für Donuts!

Es Donnerstag, der Fernbus kommt natürlich mit 35 min. Verspätung. Der Busfahrer sagt vorsorglich 45 min. Verspätung für die Ankunft in Berlin an.

Der verspätete Start hat mir ziemlich die Laune verhagelt. Aber nachdem ich mir das Video der 4 Elemente Aktion in Barcelona angesehen habe steigt die Laune wieder. Als der Bus endlich startet ist genug Zeit um ein wenig Hausaufgaben für das bevorstehenden Event zu machen.

Also ein Seat fürs Grobe. Der könnte, wenn der Fahrer wollte. Die Optik ist gefällig und dem unteren Kunststoffrand würde ich die ein oder andere Schramme verzeihen. Nur wie kommt Seat eigentlich zu einem SUV? Die Verkaufszahlen scheinen Erfreulich hoch zu sein. Sogar so hoch, dass die Bestellungen für einige Varianten Zeitweise ausgesetzt wurden da die Fertigungskapazitäten an Ihre Grenzen gerieten.

Wenn ich Seat denke kommt mir als erstes der Ibiza, den ich an Nikolaus geführt über die Rennstrecke jagen durfte, in den Sinn. Oder aber der Toledo. Diese kompakte Limousine mit VW Technik, die mit einem tollen Innenraum sowie einem schlichten aber nicht zu biederen Design daherkommt. Zumindest in den Generationen II und IV. Aber ein SUV? Oder ein Geländewagen? In der Seat Fahrzeughistorie ist nichts zu finden. Nicht einmal ein Lizenzbau für das Militär. Die Pyrenäen oder das Kantabrische Gebirge sind die Spanier bisher anscheinen auch so hoch gekommen.

Aber in der Toledohistorie ist dann auch zumindest eine hochbeinige Version zu finden. Mit dem Marathon ging es 1993 im Rallyeinsatz über Stock und Stein.

Seats erstes SUV - Der Ateca Seats erstes SUV - Der Ateca

 

Diesen Teil der Geschichte will der Ateca nicht weiterschreiben. Er ist vielmehr wie heute oft nachgefragt ein Alleskönner der den Alltag nicht nur in der Stadt begleitet.

17:20 Uhr, der Fernbus hat auf seinem Weg nach Berlin eher Zeit liegen lassen, als aufzuholen. Aber jetzt ist Vader Time! Nach Erledigung aller Formalien: ja, mein Foto darf verwendet werden; ja ich mache das Auto auch nicht kaputt; ja, mein Erstgeborener bekommt die Initialen M.T. (WAS?). Gibt es erstmal einen kleinen Snack. Spanischer Käse und Mettwurst. Das schmeckt zu Hause nie so gut. Dazu etwas Saft.

Rundrum versorgt geht es an die erste Challange. In meinem Fall den Bild Drive.

dscn2004 dscn2004

Ich warte an dem Samoa Orangenen Wagen. Die Fahrgäste der Tour vor mir steigen aus. Ein Pärchen mit Kind. Das Kind findet beim Rundgang um das Auto alle Kameras auf Anhieb. Währenddessen fachsimpeln die Eltern noch kurz mit dem Guide über die Kameratechnik. Ich kann es kaum erwarten. Vor der Fahrt gehe ich mit dem Guide kurz die Strecke ab. Das spanische Rennstreckenfeeling steigt kurz in mir auf. Ich steige zum ersten Mal in den Seat. Und soll auf den ersten Metern in denen ich das Auto bewege voll und ganz auf die Helferlein verlassen. Ein wenig komisch ist es schon. Die Sicht nach draußen ist wie im tiefsten Küstennebel. Aber das Kamerabild auf dem Bildschirm ist gestochen scharf. Neben der klassischen Vogelperspektive, gibt es eine zusätzliche Weitwinkelansicht. Man kann die Draufsicht und dazu noch eine Ansicht der vier seitlichen Kameras einstellen. Damit man nicht die Felgen anschrammt -> Bei einem Auto im Geländetrimm? Da wir gerade beim Thema sind. Stahlfelgen habe ich auf den ersten Blick nicht gefunden. Die würden den Geländeflair noch etwas unterstreichen. 

n. dscn1986 dscn1986

Aber zurück zum Bilddrive. Der Guide zappt durch mehr Ansichten wie es Fernsehsender am Anfang des Farbfernsehens gab. Also, ab in den ersten Gang des 6-Gang Schaltgetriebes. Kupplung kommen lassen. Das Auto fährt an und als ich das Gaspedal antippe kommt von meiner rechten, dass es hier nicht um Rundenzeiten, sondern auf sauberes fahren ankommt. Es geht in die erste Kurve. Am Ende erwartet mich eine Haltelinie. Ich nehme die Kurve etwas großzügig. Immerhin soll es gleich rückwärts gehen. Der erste Stopp. „Guck mal rechts“. „Jo, läuft doch“ denke ich. Auf dem Weitwinkel steht die Pylone sehr dicht am Fahrzeug. Bei Kontrolle der rechten Außenkamera bestätigt sich meine Einschätzung und die Reise geht weiter. Nach dem Stopp will eine Kurve rückwärts absolviert werden. Auch das ist kein Problem. Wieder vorwärts. Die Hilfslinien im Kamerabild der Sicht nach vorn schmiegen sich in die Pylonenbahn. Endlich darf auch der rechte Fuß bewegt werden. Der Guide zeigt mir noch eine weitere Kameraeinstellung. Damit ist es passiert. Ich stehe vor zwei Pylonen und im Gang der Schande muss rüchwätrs korrigiert werden. Wieder in der Parkbox zeigt mir der Guide noch ein paar Einstellmöglichkeiten der Kamera. Es gibt sogar eine Hilfslinie wenn ich rückwärts an einen Anhänger ranfahren will. Die Kameratechnik ist wirklich beeindruckend. Ich wüsste auch nicht wie man noch mehr unterstützt werden kann. Sicher benötigt man hier auch etwas Eingewöhnung, aber es fällt mir leichter den Systemen zu vertrauen, als einem autonomen Einparkvorgang.

Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit kommen jetzt ein paar Fotos für Motor Talk, Gruppenfotos, es gibt ein exklusives Poster und natürlich noch eine Motortalk Wundertüte.

Auch wenn die meisten der Spanier aus böhmischen Dörfern nie auch nur einen Feldweg zu Gesicht kriegen werden geht es jetzt auf den Gelände Parcours. Erst zeigt der Geländeguide wie man zu fahren hat. Es gibt eine Hügelstrecke, auf der Der Wagen erst mit einem Rad abhebt, danach kurz mit zwei Rädern in der Luft hängt. Danach die „Düne“ Diese wird schräg angefahren, bis das linke Vorderrad in der Luft hängt. Dann vorsichtig Gas geben und der Ateca kippt auf das Vorderrad. Bremse voll durchdrücken. Mit vorsichtigem Lösen der Bremse geht des von der Düne runter. Auf zur nächsten Etappe. Ein Kegelausschnitt, an dem man nach rechts lenken muss um nicht herunterzurutschen. Danach geht es auf den Hügel.

l.Am Gipfel Am Gipfel

 

Gerade anfahren ist wichtig und ein wohldosiertes Gasgegeben. Am Scheitelpunkt geht es wieder hinab. Es geht alles gut und auf zu meiner eigenen Runde.

„Hast du ein Problem mit Automatik?“ – „Nein.“ Ich fahre langsam auf die erste Station zu. Jetzt blos das Lenkrad gerade halten. Der Kreisel im Kopf wird nach rechts lenken wollen. Immer nur ganz kleine Lenkbewegungen. Was in der Theorie sehr einfach kling, ist dann doch schwieriger als gedacht. Nach 2-3 Korrekturhinweisen des Guides habe ich die Station absolviert.

.Verschränkungstest Verschränkungstest

Das war einfacher als gedacht. Nur vorsichtig und konstant Gas Geben. Die Elektronik regelt den Rest. Keine Manuellen Sperren die eingelegt werden wollen, keine Geländeuntersetzung muss per Hand „reingehauen“ werden. Jetzt darf ich die Düne nehmen. Rechts, rechts, rechts. Ich fahre schon so weit rechts wie es die gestrichelte Linie zulässt. Dann treffe ich den Kipppunkt perfekt.

Anfahrt Düne Anfahrt Düne

Der Muffin Der Muffin

Es geht an den Kegelstumpf. Rechts halten, weiter rechts. Nicht, dass ich runter fahre. Dann das Auto präzise vor den Hügel platzieren. Und ab dafür. Bei der Auffahrt konstant Gas geben. Nicht voll durchtreten. Das gelingt. Nach dem Scheitelpunkt voll auf die Bremse. Und lösen. Die Berg Abfahrhilfe tut den Rest. Sehr geil!

Danach löst sich die Motortalk Runde auf. Ich frage recht freundlich und darf zum Überbrücken der Wartezeit auf den Bus gen Heimat darf ich gaaanz ausnahmsweise eine zweite Runde drehen. Der neue Geländeguide ist etwas entspannter. Ich muss auf meiner Runde immer wieder warten, dass der Wagen vor mir seine Prüfungen absolviert. Beim Kegel angekommen meint der neue Guide, dass ihn dieser an einen Muffin erinnert. Dieses Mal fahre ich mit dem Ganzen Auto in die Schräglage. Erstaunlich wie weit der Wagen auf eine Seite geneigt werden kann ohne zu kippen. Und wieder zum Hügel. Auch der ist zum wiederholten Male erfolgreich bezwungen.

Ja, mit dem Ateca kann man Muffins bezwingen. Nur zum Donuts drehen ist er nicht. Auch nicht, wenn 50 % der Antriebskraft an die Hinterachse verteilt werden.

Der Guide und ich haben Lust auf noch eine weitere Runde. Aber Leider hat seit einer viertel Stunde ein Seathändler den Parcours für seine Kunden gemietet. Und Der Bus gen Heimat wird nicht auf mich warten. Nachdem ich den Ateca geparkt habe teste ich nochmal die Kamerawinkel. Ein wenig nach Links kann er noch, also nochmal nach vorn und wieder zurück. Jetzt bestätigen mir die Kamerabilder, dass der Seat so steht, wie ich es für gut beurteile.

Jetzt sitze ich im Bus, ärgere mich über die künstliche Beschneidung des WLANS seitens Fixbus und mir fällt siebenteils ein, dass ich eigentlich von den Fahraufgaben ein paar Fotos machen wollte. Aber Ein paar neue Eindrücke muss ich MT auch noch lassen.

SUVs sind die Glamper im Gelände. Ihnen wird meist nicht viel zugetraut und der verbaute Allradantrieb wird oft zum schnellen Beschleunigen oder im Anhängerbetrieb gebraucht. Ich frage mich wie sich der Ateca wohl im Mamutpark schlägt. Dann aber nicht mit Straßenbereifung die für über 200 km/h gut sind. In der "Wildniss" sind andere Puschen gefragt. Dass der Seat Ateca auf befestigtem Untergrund bis in den Himmel steigen kann hat er auf der 4 Elements Tour mehr als bewiesen.

Danke für die schöne Aktion. Das Auto zu erleben finde ich sehr gut. Beim nächsten Mal würde ich mich über eine etwas ausgedehnte Runde freuen.

 

Quelle: http://www.motor-talk.de/dialog/seat/der-ist-fuer-muffins-nicht-fuer-donuts-t5823978.html

Mit freundlicher Genehmigung von Christian Schickedanz!